Meta-Werbekonto gesperrt?

Hier ist deine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du wieder an den Start kommst – ohne kopfloses Herumklicken im Business Manager.

von Lukas Renner

Was bedeutet „Meta-Werbekonto gesperrt“ überhaupt?

Ein gesperrtes Meta-Werbekonto kann für Werbetreibende ein Albtraum sein, aber mit dem richtigen Vorgehen ist es oft lösbar. Wenn dein Meta-Werbekonto gesperrt wird, bedeutet das konkret:

  • Du kannst keine neuen Anzeigen schalten.
  • Laufende Kampagnen werden gestoppt.
  • Dein Werbezugriff ist eingeschränkt oder komplett blockiert.

In vielen Fällen betrifft das:

  • Das einzelne Werbekonto
  • Manchmal zusätzlich den Business Manager / das Portfolio
  • In härteren Fällen auch dein persönliches Profil als Werbetreibender

Meta unterscheidet grob zwischen einem „Eingeschränkten Werbekonto“ (du kannst nichts mehr schalten), einem „Account unter Überprüfung“ und einem „Business eingeschränkt“ wegen Richtlinien- oder Zahlungsverstößen.

Wichtig: Eine Sperre bedeutet nicht automatisch, dass du „böse“ bist – sie bedeutet erstmal nur, dass Metas Systeme etwas gefunden haben, das ihnen nicht gefällt oder verdächtig vorkommt.

Häufige Gründe, warum dein Meta-Werbekonto gesperrt wird

Damit du die richtige Strategie wählen kannst, musst du verstehen, warum Meta überhaupt sperrt. Typische Gründe sind:

Verstöße gegen Werberichtlinien

Der Klassiker. Dein Werbekonto wird gesperrt, wenn wiederholt Anzeigen laufen, die gegen die Advertising Policies oder Community Standards verstoßen. Beispiele:

  • Irreführende Versprechen, „Clickbait“ oder falsche Preisangaben
  • Schockierende oder zu reißerische Inhalte
  • Sensible Themen wie Gesundheit, Finanzen oder Politik ohne korrekte Kennzeichnung
  • Urheberrechts- oder Markenrechtsverletzungen
  • Verstöße gegen Regeln für „Special Ad Categories“ (Kredit, Jobs, Immobilien etc.)

Zahlungsprobleme und offene Rechnungen

Wenn Zahlungen mehrfach fehlschlagen, die Kreditkarte abgelehnt wird oder du über längere Zeit offene Beträge hast, kann dein Werbekonto gesperrt werden. Typische Auslöser:

  • Kreditkarte ist abgelaufen
  • Die Bank blockt die Abbuchung
  • Das Limit der Karte ist erreicht
  • Währung oder Zahlungsprofil sind nicht passend eingerichtet

Ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten

Metas Systeme sind hypersensibel bei allem, was nach „Hack“ oder Missbrauch aussieht:

  • Logins von ungewöhnlichen Ländern oder Geräten
  • Plötzliche, starke Budget-Sprünge
  • Viele unterschiedliche Zahlungsarten in kurzer Zeit
  • Mehrere Accounts mit sehr ähnlichen Anzeigen-Setups

Umgehungsversuche und „Workarounds“

Wenn ein Konto wegen Richtlinienverletzungen gesperrt wird und du anschließend versuchst, das System zu umgehen (z. B. neue Konten anlegen oder über Freunde schalten), kann Meta das als „Circumvention“ werten. Das wird deutlich härter sanktioniert.

Die ersten 10 Minuten: Was du sofort tun solltest

Bevor du wild Änderungen vornimmst, mach Folgendes:

  1. Ruhe bewahren. Viele Sperren sind automatisiert und teilweise Fehler des Systems. Panik hilft nicht.
  2. Screenshots machen. Dokumentiere alle Meldungen, Statusanzeigen und Mails von Meta — das hilft im Support-Prozess.
  3. Prüfen, was genau gesperrt ist. Nur ein Werbekonto? Der gesamte Business Manager? Oder dein persönliches Werberecht?
  4. In den „Account Status“ schauen. Gehe über das Business Support Home bzw. „Account Status Overview“. Dort siehst du, welche Richtlinienverstöße oder Probleme Meta konkret nennt.

Erst wenn du das sauber verstanden hast, macht der nächste Schritt Sinn.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gehst du vor

Schritt 1: Account-Status im Business Support Home prüfen

  • Logge dich in dein Business-Konto ein.
  • Öffne den Meta Business Support Home / „Business Support Home“.
  • Klicke auf „Account Status Overview“. Dort siehst du:
    • Welche Werbekonten eingeschränkt sind
    • Ob es offene Zahlungsprobleme gibt
    • Ob Identitäts- oder Business-Verifizierung gefordert wird
  • Notiere dir die genaue Formulierung der Einschränkung.

Schritt 2: Grund klar identifizieren

Meta zeigt meist einen der folgenden Hinweise:

  • „Wir haben ungewöhnliche Aktivitäten festgestellt…“
  • „Verstoß gegen unsere Werberichtlinien…“
  • „Zahlungsmethode abgelehnt…“
  • „Du hast deine Werberechte verletzt…“

Je klarer du verstehst, welcher Grund vorliegt, desto besser kannst du deinen Appeal formulieren.

Schritt 3: Offene Probleme beheben (falls möglich)

Bevor du eine Überprüfung anforderst, solltest du alle offensichtlichen Baustellen schließen:

Zahlungsthema?

  • Zahlungsart aktualisieren
  • Offene Beträge begleichen
  • Gegebenenfalls andere Karte hinterlegen

Kreativ-/Inhaltsproblem?

  • Anzeige(n) pausieren
  • Riskante Formulierungen, Bilder oder Versprechen anpassen
  • Landingpage checken (kein Clickbait, keine „verbotenen“ Inhalte)

Verdächtige Logins?

  • Passwort ändern
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
  • Verdächtige Sitzungen im Konto beenden

Schritt 4: Identität und Unternehmen verifizieren

Meta fordert bei vielen Einschränkungen eine Bestätigung deiner persönlichen Identität (Ausweis-Upload) oder eine Verifizierung des Unternehmens (Handelsregisterauszug, Domain-Verifizierung etc.). Auch wenn das nervig ist: Für Unternehmen mit nennenswertem Adspend ist diese Verifizierung Pflicht.

Schritt 5: Review / Überprüfung beantragen

Sobald du alles bereinigt hast:

  1. Geh wieder in den Account Status.
  2. Wähle das gesperrte Werbekonto.
  3. Klicke auf „Review anfordern“ / „Request Review“.
  4. Fülle das Formular aus und schildere kurz deine Situation, die korrigierten Probleme und den geschäftlichen Impact.

Schritt 6: Parallel Plan B vorbereiten

Gerade bei E-Commerce oder saisonalen Kampagnen kannst du es dir nicht leisten, 2–3 Wochen ohne Ads dazustehen. Parallel solltest du:

  • Prüfen, ob andere vorhandene Werbekonten im gleichen Business noch nutzbar sind (regelkonform).
  • Andere Kanäle ausbauen (Google Ads, Newsletter, organische Pushes).
  • Im Business-Kontext die Werbestrategie breiter aufstellen.

Wichtig: Kein „System-Gaming“. Neue Konten zur Umgehung verschlimmern das Problem.

So formulierst du einen starken Appeal (ohne Marketing-Blabla)

Ein sauber formulierter Appeal erhöht deine Chancen deutlich. Verwende folgende Struktur:

✓ Was in deinen Appeal gehört

  • Klare Einordnung: „Unser Unternehmen [Branche, Standort] schaltet seit X Jahren Werbeanzeigen auf Meta.“
  • Problem-Beschreibung: „Unser Werbekonto wurde am [Datum] gesperrt mit dem Hinweis [Fehlermeldung].“
  • Deine Sicht:
    • Falls ein Versehen: „Nach unserem Verständnis halten unsere Anzeigen die Werberichtlinien ein. Wir können keinen bewussten Verstoß erkennen.“
    • Falls du angepasst hast: „Wir haben inzwischen [relevante Maßnahmen] umgesetzt, um mögliche Richtlinienverstöße zu vermeiden.“
  • Konkrete Angaben: Ad Account ID, Business ID, ggf. Beispiel-Ad ID.
  • Business-Impact: „Die Sperre hat direkte Auswirkungen auf laufende Kampagnen und geplante Aktionen. Wir würden uns über eine schnelle Überprüfung freuen.“
  • Freundlicher Abschluss: „Vielen Dank für Ihre Unterstützung.“

✗ Was du vermeiden solltest

  • Drohungen oder Anschuldigungen
  • Romane mit 2.000 Wörtern
  • Zig neue Tickets mit unterschiedlichen Storys
  • „Ich hab eh nichts falsch gemacht, schaltet das Konto einfach wieder frei“

Typische Fehler, die deine Chancen verschlechtern

Aus Agentursicht sehen wir immer wieder dieselben Fehler:

  • Alle paar Stunden neue Appeals schicken — wirkt chaotisch.
  • Neue Konten im Akkord anlegen — kann zum Bumerang werden.
  • Kreative weiterlaufen lassen, die eindeutig problematisch sind — signalisiert Ignoranz.
  • Keine interne Dokumentation — erschwert Ursachenanalyse bei mehreren Standorten/Ländern.

Wie du Sperren in Zukunft möglichst vermeidest

100 % Sicherheit gibt es nicht, aber das Risiko lässt sich deutlich senken:

  • Werberichtlinien kennen (und leben) — besonders für sensible Branchen.
  • Business und Identität vollständig verifizieren.
  • Zahlungssetup sauber halten: Gültige Zahlungsmittel, keine wild wechselnden Karten, Limits kennen.
  • Langsam skalieren — Budgets schrittweise erhöhen.
  • Landingpages mitchecken — Meta prüft Anzeige und Zielseite.
  • Intern klare Prozesse schaffen — Wer darf Anzeigen freigeben? Wer checkt Richtlinien?

Wann es Sinn macht, sich Unterstützung zu holen

Zieh eine spezialisierte Agentur hinzu, wenn:

  • Dein Unternehmen massiv an Meta Ads hängt (z. B. E-Commerce, Neubauvertrieb, Hotel).
  • Du wiederholt Sperren hast, ohne die Ursache zu kennen.
  • Mehrere Personen gleichzeitig im Werbekonto arbeiten.
  • Du lokal einen Partner suchst.

Fazit: Sperre ist nervig — aber oft lösbar

Ein gesperrtes Meta-Werbekonto fühlt sich wie ein Totalschaden an, ist aber in vielen Fällen mit strukturiertem Vorgehen lösbar:

  • Viele Sperren lassen sich mit klarer Kommunikation und Bereinigung beheben.
  • Je besser Verifizierung, Richtlinien-Compliance und Zahlungssetup, desto seltener Sperren.
  • Wenn du im Support-Dschungel feststeckst, hol dir Unterstützung.

Wenn du möchtest, können wir gern dein Setup kurz durchgehen und konkrete nächste Schritte besprechen — unverbindlich.